Donnerstag 15/09/11 - Tokomaru Bay -> Rotorua - einmal East Cape und zurueck!
Um 6 Uhr geht wieder der Wecker in der Hoffnung heute einen wolkenfreien Sonnenaufgang zu sehen. Wir ziehen die Gardinen unseres Camers beiseite und sind erst erstaunt warum die Sonne schon aufgegangen ist. Aber nach dem wir langsam wach werden, wird uns klar dass wir mehrere hundert Kilometer weiter noerdlich und auch ein ganzen Ende weiter oestlich sind, als noch vor einem Tag. Hier haetten wir also ca. 30 Minuten frueher auf den Beinen sein sollen. Naja, dass passiert halt wenn man auf Urlaubsmodus umgeschaltet hat. Wir gehen trotzdem an den Strand und treffen Kiki. Aber auch er hatte keinen Erdolg und den Sonnenaufgang knapp verpasst. Aber wenn man schon so frueh auf ist, kann man in Ruhe fruehstuecken und bei Zeiten weiter reisen.... Die Strecke ist zwar noch nicht 100% klar aber wir wollen mindestens ans East Cape zum Leuchtturm, den oestlichen Punkt der Nordinsel von Neuseeland. Er liegt am 178 Laengengrad. In der Naehe des 180 Laengengrades liegt uebrigens die Datumsgrenze. Allein dieser Gedanken laesst einen voellig vom Alltag abschalten.
Um jedoch diesen Ort zu erreichen muessen wir noch ein paar Kilometer zuruecklegen Laut Lonely Planet sollen die letzten 21 Kilometer Schrotterstrasse sein. Das bedeutet entsprechend langsam zu fahren. Es ist ausserdem eine Sackgasse, also alles wieder auch zurueck. Am Anfang der Strecke gibt es mehrere Hinweisschilder auf freilaufende Pferde, Kuehe ect. Das wird also eine spannende und abwechslungsreiche Fahrt werden. Die Schptterstrasse beginnt und auch die ersten Kuehe und Pferde kreuzen unseren Weg. Die Wellen peitschen gegen die Kueste, vereinzelt stehen kleine Haeuser im Nirgendwo. Ab und an kommt uns auf der schmalen Strasse ein Auto entgegen. Man muss anhalten oder sehr langsam fahren, damit man aneinander vorbei kommt. Die Strecke zieht sich ewig hin. Nach unzaehligen Kurven um die Buchten bzw. Felsen herum erblicken wir endlich den Leuchtturm oben auf einen Berg. Man hat das Gefuehl ein lang ersehntes Ziel endlich zu erreichen. Obwohl uns noch der Aufstieg bevor steht werden wir euphorisch. Wir parken und muessen ueber ein Privatgrundstueck zum Anfang des Weges fuer den Aufstieg laufen. Es sind treppen und ein Weg angelegt der uns durch dichtes Gestruepp, Buesche und Baeume fuehrt. Ab und an kommt eine kleine Lichtung und man kann zwischen den Baeumen auf das weite Land schauen. Die Sonne scheint und wir kommen maechtig ins Schwitzen. Immer dabei die Flasche Wasser. Doch der Aufstieg hat es in sich und unsere schlechte Kondition wird mit vielen Fotostopps belohnt. Nach ueber 600 Stufen erreichen wir die Spitze und den Leuchtturm. Den halben Aufstieg haben wir Witze darueber gemacht, dass an der Tuer ein Schild haengt mit der Aufschrift: Entschuldigung, wir haben zu. Es ist fast noch besser. Denn der Leuchtturm ist gar nicht fuer Besichtigungen geoeffnet. Aber wir haben auch ohne diese zusaetzlichen zehn Meter einen wunderschoenen Ausblick auf den weiten Pazifik. Dort irgendwo weit draussen ist auch Amerika! :) Der Abstieg ist durch die hohen treppenstufen fast genauso beschwerlich wie der Aufstieg und wir freuen uns auf den Muskelkater. Die Rueckfahrt auf der Schotterstrasse zieht sich nun noch mehr und ich schlafe zwischendurch sogar ein. Endlich wieder in der Zivilisation angekommen fahren wir in Te Araroa zum Versammlungshaus der Maori und schauen es uns zumindestens von draussen an. Wir fahren weiter nach Cape Runaway, in Raukokore halten wir an einer Kirch. Hier unter sollen Pinguine ihr Nest haben, aber leider scheinen alle "ausgeflogen" zu sein. Dafuer befinden sich vor der Kirche zwei freilaufende Pferde, die uns gar nicht mehr fahren lassen wollen und sehr aufdringlich werden, als sie merken dass wir los wollen. Wir erklimmen weiter unzaehlige Berge und Huegel und mir wird ab und zu mulmig im Magen. Aber alles gut ueberstanden kommen wir nach Opotiki. Doch hier bleibt die erhoffte Tankstelle aus und wir fahren weiter nach Whakatane. Davor stehen wir noch gut 30 Minuten an einer Baustelle. Hier wird der komplette Highway auf der anderen Seite des Berges neu gebaut. Die Bauarbeiter haben einen Job in schwindelerregender Hoehe. In Whakatane werde wir zum Glueck fuendig und telefonieren gleich noch mit dem Holiday Park in Rotorua. Dort wollen wir heute noch ankommen. Es ist 17:30 und bis 19Uhr hat der HP nur auf. Wir werden mindestens die 1 1/2 Stunden brauchen, aber wir wollen keinen Stress. Die Fahrt hat es aber in sich. Es folgen wieder Serpentinstrassen, die Sonne geht unter und es wird schnell dunkel. Dann setzt der Regen ein. Wir koennen Rotorua im wahrsten Sinne des Wortes schon riechen, aber noch sind wir nicht da.
Nach unzaehligen Kurven kommen wir tatsaechlin unbeschadet auf dem HP an. Die Leute von der Rezeption sind noch da, 19:02Uhr. :) Wir werden herzlich begruesst, man erinnert sich sogar noch an uns. Unsere beiden Fahrer bekommen heute eine extra Portion Nudeln mit Tomatensauce. Noch ein Rugby Spiel im Tv und einer kurzen Abstimmung zum morgigen Tag fallen wir totmuede aber gluecklich ins Bett.
babsi muskoka am 22. September 11
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4 Kommentare
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Cool und danke dass du dir die Muehe gemacht hast. Das kann gut stimmen mit 2.801km. Heute haben wir den Camper in Christchurch abgegeben und ich verrate noch nicht was der Tacho angezeigt hat, aber es sind noch ein paar Kilometer dazugekommen. :) Die kommenden Tage haben wir wieder oefter die Moeglichkeit ins Internet zu kommen, von daher folgen wieder viele Berichte.
Lieben Gruss und bis bald
Den Weg von East Cap nach Opotiki bin ich gerade abgefahren. Das dir „etwas“ komisch wurde ist für mich nachvollziehbar. Du hast ja schon im Elbsandsteingebirge Schwierigkeiten bekommen. Dann diese teilweise sehr engen Kurven und steilen Küstenstreifen, wird dir sicher „gut“ bekommen sein.
Warum hat ihr diesen Ritt an einen Tag gemacht? Keine Zeit mehr?
Wir sind die ganze Strecke an einem Tag gefahren, damit wir am naechsten Tag die Gluehwuermchentour in Waitomo noch schaffen und rechtzeitig zum Spiel in Hamilton sind. Ausserdem gab es dort im Osten keine gute Moeglichkeit zu campen. Aber wir haben ja alles gut ueberstanden und auf der Suedinsel wurde es dann ruhiger. :)